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Nachfolgend finden Sie Fotos und Einsatzberichte von zwei besonderen Einsätzen!
Brand - Filterwerk Mann+Hummel
in Marklkofen
Vollbrand
einer Leichtbauhalle
Löschangriff
Lagebesprechung der Führungskräfte des
Landkreises Dingolfing Landau u. Landrat Heinrich Trap
Am nächsten Morgen
Ebenfalls am nächsten Morgen
Großbrand bei SANO in Grafenwald am
7.10.1996
Bericht: unten
Bericht
Am
Montag, den 7. Oktober 1996 wurde um 13:32 Uhr Alarmstufe 3 für die Gemeinde
Loiching von der Polizeiinspektion Dingolfing mit folgender Meldung ausgelöst:
"Großbrand bei Fa. Sano in Grafenwald".
Aufgrund
unsachgemäßer Schweißarbeiten geriet eines von 36 Futtermittelsilos im
Hochregallager in Brand.
Das Feuer konnte sich rasch ausbreiten.
Nach Alarmplan rückten zunächst folgende Wehren an:
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FF Wendelskirchen
-
FF Höfen
-
FF Weigendorf
-
FF Frauenbiburg
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FF Dingolfing
-
FF Oberviehbach
-
FF Loiching
Zugleich
mit der Erstalarmierung wurde die Rettungsleitstelle Landshut alarmiert.
Nach
einer ersten Erkundung wurde festgestellt, dass sich keine Menschen mehr im
Bereich der Silos aufhielten.
Das
Silogebäude stand zu diesem Zeitpunkt bereits im Vollbrand.
Im
Hinblick auf die akute Gefahr der Brandausbreitung auf das Bürogebäude mit
angebautem Hochregallager sowie auf die angrenzenden Wohnhäuser wurde zunüchst
ein Außenangriff mit Wasserwerfern, B-Rohren sowie über die Wenderohre der
Drehleitern und vor allen Dingen ein massiver Innenangriff angeordnet.
Unmittelbar nach Anlauf der ersten Einsatzmaßnahmen ging es weiter darum,
eine Einsatzleitung aufzubauen und entsprechende Einsatzabschnitte zu bilden.
Die Einsatzleitung - örtlich in der Anfahrt stationiert unter Verwendung des
Führungskraftwagens (FüKW) der Unterstützungsgruppe örtliche
Einsatzleitung (UG-öEL) - übernahm Ostskommandant Josef Klugbauer, der durch
KBR Ludwig Thalhammer, KBI Alfons Weinzierl und die Kreisbrandmeister Josef
Dausend und Michael Hilpert unterstützt wurden.
Es
wurde ziemlich schnell klar, dass die Löschwasserversorgung aus dem öffentlichen
Netz und der Löschwasserbehälter der Sprinkleranlage nicht ausreichen würden.
Deswegen wurden zunächst zur Speisung der Wenderohre der Drehleitern sieben
Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr eingesetzt. Zusätzlich wurden dann
zwischen 14.15 Uhr und 14.30 Uhr Landwirte mit Güllefässern zum
Wassertransport angefordert.
Da
mit den vorhandenen Kräften bestenfalls Widerstandslinien gebildet werden
konnten, wurde beschlossen, weitere massive Kräfte nachzualarmieren, um nicht
vor unliebsame Überraschungen gestellt zu werden und auch um Reserven bilden
zu können:
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FF
Sossau
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FF Frontenhausen
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FF Niederviehbach
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FF Marklkofen
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WF BMW Dingolfing
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FF Landau
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FF Gerzen
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FF Landshut
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FF Vilsbiburg
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FF Poxau
Die
Aufgabe und das Ziel des Feuerwehreinsatzes war es, den Brand auf den beim
Eintreffen vorgefundenen Umfang zu begrenzen. Um dies bei einem Großbrand
diesen Ausmaßes umsetzen zu können, wurde von allen Einsatzkräften
teilweise bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der
Einsatz abverlangt. Es soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass Einsatzkräfte
teilweise unter extremsten Bedingungen und unter größter eigener Gefahr im
Einsatz waren.
Auch
war dies nur zu erreichen durch massivsten Einsatz von Personal und Material,
sowohl im Außenangriff wie auch besonders im Innenangriff.
So
kamen u.a. die vier Drehleitern der Wehren Dingolfing, Landau, Vilsbiburg und
Landshut zum Einsatz. Mit Wasser- und Schaumwerfern wurde versucht, das
brennende Futtermittel abzudecken und so das Feuer zu ersticken.
Um
ein Übergreifen im Innenbereich, zum Hochregallager und zu den Wohnhäusern
verhindern zu können, mussten die Einsatztrupps wegen der starken
Rauchentwicklung teilweise bis zu viermal mit umlufttunabhängigem Atemschutz
in den Einsatz gehen. Insgesamt kamen rund 95 Atemschutzgeräteträger zum
Einsatz. Trotz dieser Strapazen waren sie bereit, diszipliniert weiterzukämpfen,
um zu helfen und den Schaden möglichst gering zu halten.
Gegen
21.00 Uhr war der Brand soweit unter Kontrolle, dass eine Brandausbreitung auf
die angrenzenden Gebäude nicht mehr zu befürchten war.
Allein
schon die Anzahl von 236 leergeatmeten Atemluftflaschen sprechen eine beredte
Sprache für die Schwierigkeiten dieses Einsatzes.
Insgesamt waren von den 17 eingesetzten Feuerwehren 425 Mann (hohe Anzahl
wegen der Ablösung) im Einsatz.
Sechs Feuerwehren waren wegen der umfangreichen Nachlöscharbeiten über 24
Stunden im Einsatz.
Von den 425 Feuerwehrdienstleistenden wurden bei diesem Einsatz 4.221 Stunden
geleistet, die sich wie folgt aufgliedern:
2.761 Stunden Einsatzzeit
1.460 Stunden Brandwache
Allein
von der Ortsfeuerwehr waren einschließlich Brandwache, die sich bis Freitag
Nachmittag, also fünf Tage und Nächte hinzog, 84 Mann 1.050 Stunden im
Einsatz, davon 627 Stunden für die Brandwache. Für den Einsatzleiter wie für
die Führungsdienstgrade des Landkreises war es bewundernswert, mit welcher
Einsatzbereitschaft und wie diszipliniert bei diesem Einsatz gearbeitet wurde
Zum
Einsatz kamen insgesamt 35 Fahrzeuge:
Es wurden 13 C-Rohre (die meisten davon im Innenangriff), 4 B-Rohre,
4 Wasserwerfer, 3 Wenderohre, 1 Schaumwerfer sowie 2 Schaumrohre
im Innenangriff eingesetzt.
Ferner
wurde durch die Polizei noch ein Polizeihubschrauber mit einem Außenlastbehälter
(500 l) angefordert, der die Feuerwehren bei der Brandbekämpfung unterstützte.
Ein wesentlicher Erfolg konnte hier aber nicht verzeichnet werden. Grund war
die doch geringe Wassermenge von nur 500 Litern je Anflug.
Der
Wasserverbrauch lag in der Spitze bei ca. 9.800 l/min, wobei hier die
Schaumrohre noch nicht berücksichtigt sind. Um den Brandherd abdecken und
ersticken zu können, wurden über Schaumrohre und Schaumwerfer insgesamt ca.
5.000 Liter Schaummittel verbraucht.
Um
21.45 Uhr wurde die Werkfeuerwehr BMW Dingolfing noch mit Prüfröhrchen zur
Schadstoffmessung angefordert. Gesundheitsgefährliche Dämpfe oder Gase
wurden jedoch nicht festgestellt.
Noch
während des Brandes nahmen die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit zur
Feststellung der Brandursache auf. Nach Angaben der Brandfahnder ist dieser
Großbrand durch unsachgemäße Sicherheitsmaßnahmen bei Schweißarbeiten
entstanden: Ein Arbeiter der Fa. Sano führte im 3. OG im Silobereich Schweißarbeiten
mit einem Elektroschweißgerät an einem Metalldeckel der Trevira-Silos
(Stoffsilos) durch. Der Monteur wollte eine Schraube bzw. öse zur Befestigung
einer Kette, die zum öffnen der Silos gedacht war, am Deckel anschweißen.
Dabei fiel ihm vermutlich glühende Schlacke in eines der Trevira-Silos, das
dadurch dann in Brand geriet. Die Silos waren mit Vitaminen für die
Zumischung zum Futtermittel gefüllt. Anschließend verließ der Arbeiter den
Bereich der Silos.
Der Brand konnte sich dann unbemerkt rasch ausbreiten. Als das Feuer von
Firmenangehörigen bemerkt wurde, wurden zwar noch eigene Löschversuche
unternommen, die aber zwangsläufig fehlschlagen mussten. Daraufhin wurde die
Polizei über Notruf und zugleich die örtliche Feuerwehr über den örtlichen
Feuermelder alarmiert.
Der
Schaden, der bei diesem Brand entstanden ist, liegt schätzungsweise bei 7 bis
10 Millionen DM (= ca. 3,6 bis 5,1 Millionen Euro)
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