Der erste überlieferte Markbrand im Jahre 1536 verwandelte
in kürzester Zeit fast den gesamten Ort in Schutt und Asche. Auch 1738 und
1770 fielen die meisten Häuser des Ortes den Flammen zu Opfer.
Im Jahre 1861 wurde dann die Berufsfeuerwehr in
Frontenhausen gegründet. Über diese Berufsfeuerwehr und deren Tätigkeit
ist leider nichts überliefert. Vier Jahre später, am 3. Juni 1865 wurde
schließlich die Freiwillige Feuerwehr Frontenhausen gegründet. Neun Gründungsmitglieder
sind Verzeichnet, deren Namen allerdings nur schwer zu entziffern sind.
Die Zahl der Mitglieder stieg stetig. Schon einige Jahre
nach der Gründung zählte die Wehr mehr als 20 Mitglieder, die in Ordnungs-,
Spritzen- und Steigermannschaften eingeteilt waren.
1893 wurden zudem zwei Feuerreiter, sogenannte "Signalisten"
in den Dienst gestellt, welche die Alarmierung übernahmen. Ein Jahr später
wurde die Feuerwehr um eine erste Schlauchmannschaft erweitert. Im Jahr 1898 wurde eine
neue Spritze für 1280 Mark angeschafft.
Eine einheitliche Uniform gibt es seit 1908, als die
Mitglieder ihre "Joppen" von dem Schneidermeister Högl aus Poxau, für
80 Pfennige, in eine einheitliche Form bringen ließen.
1922 ergab sich eine Neuerung in der Organisation, als die
Funktion des Kommandanten und des Vorstandes getrennt wurde. Die Funktion des
Vorstandes hatte bis zum Jahre 1970 der jeweilige Bürgermeister inne.
Schon 1925 planten die Vorstandsmitglieder der Feuerwehr
die Anschaffung einer Motorspritze. Nach zähen Verhandlungen mit dem
Gemeinderat wurde 1929 schließlich eine Benzinmotorspritze der Firma Magirus
zum Preis von 4000 Mark erworben. Die Wasserleistung betrug schon 800 bis 1000
Liter/min. Gezogen wurde die Spritze vom Sanitätsauto. Während dieser Zeit
wurde auch ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet. Die Wehr verfügte derzeit schon über
den Bestand von einer Motorspritze, zwei Saugspritzen, einer Schubleiter und
vier "Minimax"!
1931 waren, zum Anlass der Bezirksfeuerwehrtage, 54 Wehren
aus der ganzen Umgebung in Frontenhausen erschienen um die Geräte zu
begutachten, Erfahrungen auszutauschen und die Kameradschaft zu pflegen.
Die darauffolgenden Jahre wurde auch die freiwillige
Feuerwehr von der braunen Ideologie des "Führers" nicht verschont.
Aus dem Kommandanten wurde der Wehrführer und die Feuerwehr wurde als Untergliederung
der Polizei eingestuft. Obwohl es zur Einführung der Pflichtfeuerwehr kam,
was bedeutet, dass alle Männer zwischen 18 und 55 Jahren beitreten mussten,
war ein sinnvolles Handeln der Feuerwehr nicht mehr möglich. Durch Freikauf
und Parteimitgliedschaften schrumpfte die Zahl der aktiven auf nur 10 Mann
zusammen. Erst nach Beendigung des Krieges und dem Neuaufbau des Staates,
konnte an die Feuerwehr wieder aufgebaut werden.
Schon 1947 erhielt die Wehr des Marktes Frontenhausen, vom
damaligen Kreisbrandinspektor, die Auszeichnung, "beste Wehr im
Landkreis"!
Um sich bessere Ausrüstungsgegenstände kaufen zu können,
war der Verein schon damals auf Nebeneinkünfte wie Christbaumversteigerungen,
Tanz- und Theatervorstellungen angewiesen. Einen Höhepunkt stellte die
Fahnenweihe dar, bei der die Fahnenmutter Therese Renkel 68 Vereine begrüßen
durfte.
Ständig steigende Anforderungen an die Feuerwehr führte
im Jahre 1956 schließlich zur Anschaffung einer Tragkraftspritze TS8/8 vom
Typ Magirus. Ein Jahr später wurde ein LF8 Opel Blitz angeschafft, welches
der Feuerwehr bis 1996 erhalten blieb.
Im Gegenteil zur hervorragenden Ausrüstung, beteiligten
sich in den darauffolgenden Jahren nur wenige Männer an den regelmäßigen Übungen.
Neuen personellen Aufschwung brachte eine Kolpingversanstaltung, bei der neun
neue Feuerwehrmänner gewonnen werden konnten.
Leistungsabzeichzen 1964 oder 1965
1965, zum 100-jährigen bestehen der Feuerwehr, zu dessen
Feierlichkeiten 84 Vereine erschienen waren, stand bereits der Plan eines
Neubaus des Feuerwehrgerätehauses. Dieses entstand ein Jahr darauf am Platz
des ehemaligen Filmtheaters, zentral in der Ortsmitte gelegen. Es wies vier
Stellplätze auf. Einer davon wurde 1967 durch das neu angeschaffte TLF 16
Magirus belegt, das erst 23 Jahre später durch ein neues TLF16 Magirus ersetzt wurde.
Um der Mannschaft Gelegenheit für Schulungen und Zusammenkünfte
zu geben, wurde 1979 ein Stellplatz in einen Aufenthaltsraum mit sanitären
Anlagen umgebaut.
Im Dezember 1980 wurde die Schlagkraft der Wehr durch die
Neuanschaffung eines LF8 erhöht, welches im folgenden 30 Jahre lang im Dienst war.
1990 wurde schließlich ein neues TLF 16/25 Iveco-Magirus
gekauft. Das alte TLF wurde nach Stützerbach in Thüringen verschenkt. Sechs
Jahre später, 1996 wurde der beliebte Opel Blitz ausgemustert und statt
dessen das Mehrzweckfahrzeug (MZF: VW-Bus) gekauft.
1997 begann der Umbau des Gerätehauses und
neue Überdruck-Atemschutzgeräte (Auer BD 96) wurden angeschafft. Das Gerätehaus
konnte 1998, nach dem Umbau, eingeweiht werden.
Im Jahr 2000 wurde das LF8 um eine TS 8/8 (Tragkraftspritze
800Liter/8Bar) bereichert. Und zwei Jahre später wurde die Schlagkraft der
Wehr durch die Anschaffung einer Drehleiter erheblich gestärkt. Um Platz für das neue Fahrzeug zu
schaffen, mussten Atemschutzwerkstatt und Schlosserwerkstatt verlegt werden.
Seit März 2009 ist die Wehr zudem auch noch im Besitz einer Wärmebildkamera, was den Wirkungskreis der Feuerwehr Frontenhausen zusätzlich erweitert.
Seit 16. November 2010 (im Dienst erst seit 11. Dezember 2010) steht der Wehr Frontehausen nun ein LF20/16 zur Verfügung. Es ersetzt das schon in die Tage gekommene LF8 welches seit 1980 treu seine Dienste tat.
Das alte LF8 wurde am 11. Dezember um 16:45 Uhr außer Dienst genommen. Der letzte Funkspruch lautete "Florian Frontenhausen 43/1 am Gerätehaus an und schaltet für immer ab".
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